Schützen und Entwickeln
Das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe umfasst eine der letzten naturnahen Auenlandschaften mit charakteristischer Artenausstattung sowie wertvolle Kulturlandschaften entlang des Elbestroms mit zahlreichen historischen Elementen. Der Mensch hat die Auen und Ufer der Elbe und ihrer Nebenflüsse über lange Zeiträume genutzt und geprägt. Dabei ist über Jahrhunderte ein vielfältiges Lebensraummosaik entstanden, welches noch heute in Teilen eine erstaunliche Lebensraum- und Artenvielfalt beherbergt. Darunter finden sich zahlreiche gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Entsprechend der Internationalen Leitlinien für das Weltnetz haben UNESCO-Biosphärenreservate drei Hauptaufgabenbereiche:
Schutz
- Schutz des Naturhaushalts und der biologischen Vielfalt
- Erhalt und Wiederherstellung natürlicher und naturnaher Ökosysteme
- Sicherung der genetischen Ressourcen und der Vielfalt der Ökosysteme
- nachhaltige Nutzung unserer natürlichen Lebensgrundlagen wie Wasser, Boden und Luft
- Erhalt und Entwicklung vielfältiger Kulturlandschaften
Nachhaltige Entwicklung
- Förderung nachhaltiger Wirtschafts- und Lebensweisen
- naturschonende Landnutzung unter Beachtung regionaler Besonderheiten
- Erprobung umweltfreundlicher, innovativer Technologien
- Produktion und Vertrieb umweltschonend erzeugter Produkte
- umwelt- und naturverträglicher Tourismus
- Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten
Bildung und Forschung
- Kommunikation nachhaltiger Lebensstile
- Bildung für nachhaltige Entwicklung, Förderung des Naturerlebens
- Öffentlichkeitsarbeit, praxisnahe Information
- Förderung interdisziplinärer Forschung im ökologischen, sozialen und ökonomischen Bereich
- langfristige Ökosystemforschung und Umweltbeobachtung (Monitoring)
Ein wesentliches Instrument zur Umsetzung der Biosphärenreservatsidee ist die Zonierung des Großschutzgebietes gemäß den UNESCO-Kriterien zur Anerkennung von Biosphärenreservaten. Demnach gliedert sich ein Biosphärenreservat in Kern-, Pflege- und Entwicklungszone.
In der Kernzone wird die Entwicklung der Natur ohne menschliche Eingriffe ermöglicht. In der Pflegezone finden sich wertvolle geschützte Lebensräume der historischen Kulturlandschaft, die es durch extensive Nutzungs- und Pflegekonzepte zu erhalten gilt. Den flächenmäßig größten Anteil nimmt die Entwicklungszone – der Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum der Menschen – ein. Hier wird eine ausgewogene, umweltverträgliche Regionalentwicklung umgesetzt.
Die Biosphärenreservatsverwaltungen der beteiligten Bundesländer arbeiten daher gemeinsam mit ihren Partnern daran, die Lebensraumqualität insbesondere in den Bereichen der Pflege- und Entwicklungszone durch die Umsetzung von Naturschutzprojekten zu verbessern.